
Der wahre Schlüssel zum Salon-Look liegt nicht in den Werkzeugen, sondern im Verständnis der Haar-Architektur.
- Das richtige Föhnen ist nicht nur Trocknen, sondern das entscheidende Fundament für jedes Styling.
- Weniger ist mehr: Nur drei strategisch gewählte Produkte genügen, um 99% aller Looks zu kreieren.
Empfehlung: Hören Sie auf, Anleitungen zu kopieren. Beginnen Sie, die Prinzipien von Form, Textur und Produkt-Synergie zu meistern, um Ihr Haar zu kontrollieren.
Dieser Moment, wenn man den Salon verlässt: Das Haar fällt perfekt, glänzt und fühlt sich unglaublich an. Doch am nächsten Morgen zerplatzt der Traum vor dem heimischen Spiegel. Kommt Ihnen das bekannt vor? Sie haben unzählige Tutorials gesehen, teure Produkte gekauft und doch will der professionelle Look einfach nicht gelingen. Die Frustration ist verständlich. Die meisten Ratschläge konzentrieren sich auf das Nachahmen von Techniken, ohne das Fundament zu erklären.
Man sagt Ihnen, Sie bräuchten eine bestimmte Bürste, ein spezielles Glätteisen oder das neueste Wunderserum. Doch was, wenn all das nur die halbe Wahrheit ist? Was, wenn das eigentliche Geheimnis der Profis nicht in dem liegt, *was* sie benutzen, sondern *wie* sie denken? Die wahre Kunst des Haarstylings ist keine Magie, sondern angewandte Wissenschaft – ein tiefes Verständnis für die individuelle Architektur Ihres Haares.
Es geht darum, die Wechselwirkung zwischen Ihrer Haarstruktur, Ihrer Gesichtsform und der strategischen Anwendung von Hitze und Produkt zu meistern. Dieser Artikel gibt Ihnen nicht einfach nur eine weitere Anleitung an die Hand. Er gibt Ihnen die Denkweise eines Meister-Stylisten. Wir werden die Mythen des Stylings entlarven und Ihnen die Kontrolle über Ihr Haar zurückgeben. Statt nur Frisuren nachzumachen, werden Sie lernen, jeden Tag Ihren eigenen, perfekten Salon-Look zu kreieren – authentisch und mühelos.
In den folgenden Abschnitten enthüllen wir die fundamentalen Säulen des professionellen Stylings. Von der Föhn-Technik, die alles verändert, bis zur geheimen Synergie von Produkten und der Harmonie zwischen Frisur und Make-up – machen Sie sich bereit, Ihr Haar neu zu entdecken.
Inhaltsverzeichnis: Der Weg zu Ihrem täglichen Salon-Look
- Die Föhn-Revolution: Warum die Art, wie Sie föhnen, alles an Ihrem Haarstyling verändert
- Der Produkt-Dschungel-Mythos: Diese 3 Styling-Produkte sind alles, was Sie wirklich brauchen
- Rund, oval oder eckig? Wie die Wahl des richtigen Scheitels Ihre Gesichtsform sofort optimiert
- Stille Killer für Ihr Haar: Die 5 größten Fehler beim Glätten und Locken, die Sie sofort stoppen müssen
- Perfekt gestylt vs. lässig texturiert: Welcher Haar-Stil passt wirklich zu Ihrem Leben?
- Der häufigste Styling-Fehler: Warum Ihre Frisur Ihr Make-up sabotiert (und umgekehrt)
- Wellen, nicht Locken: Der entscheidende Technik-Unterschied für perfekte Beach Waves
- Jenseits des Pferdeschwanzes: Die Geheimnisse einer eleganten Hochsteckfrisur, die wirklich hält
Die Föhn-Revolution: Warum die Art, wie Sie föhnen, alles an Ihrem Haarstyling verändert
Vergessen Sie alles, was Sie über das Föhnen zu wissen glaubten. Es ist kein bloßes Trocknen – es ist der wichtigste Schritt Ihrer gesamten Styling-Routine. Wir Profis nennen es das Styling-Fundament. Hier legen Sie die Basis für Volumen, Glanz und Haltbarkeit. Ein falsch geföhntes Haar lässt sich kaum bändigen, egal wie viel Produkt Sie danach verwenden. Ein korrekt geföhntes Haar hingegen fällt fast von allein in die gewünschte Form.
Der entscheidende Fehler, den die meisten zu Hause machen: zu heiß, zu nah und in die falsche Richtung föhnen. Das raut die Schuppenschicht der Haare auf, was zu Frizz und einem matten Aussehen führt. Die professionelle Technik zielt genau auf das Gegenteil ab: die Schuppenschicht zu schließen. Das sorgt für eine glatte Oberfläche, die das Licht reflektiert – der Ursprung des berühmten Salon-Glanzes. Es geht um kontrollierte Hitze und präzise Luftstromlenkung.
Wie Schwarzkopf Haarexperte Armin Morbach rät, ist die Vorbereitung entscheidend:
Nach dem Haarewaschen erst die Restfeuchtigkeit etwas aus dem Haar herausföhnen. Dann das Haar mit den Fingern entwirren und anschließend durchkämmen bzw. bürsten.
– Armin Morbach, Schwarzkopf Haarexperte
Diese anfängliche Phase bereitet das Haar optimal auf das eigentliche Formen vor. Erst wenn das Haar nur noch leicht feucht ist, beginnt die eigentliche Arbeit mit Bürste und gezieltem Luftstrom. Denken Sie daran: Sie trocknen nicht nur, Sie formen die Haar-Architektur für den ganzen Tag.
Ihr Aktionsplan: Die 5-Schritte-Profi-Föhntechnik
- Haare nach der Wäsche in einem Mikrofaser-Handtuch antrocknen lassen, um aggressive Hitze auf triefend nassem Haar zu vermeiden.
- Hitzeschutz großzügig auftragen, um die empfindliche Schuppenschicht vor Hitzeschäden zu schützen.
- Eine niedrige Temperatur (lauwarm) bei mittlerer Gebläsestufe wählen und stets einen Abstand von 15-20 cm zum Haar halten.
- Immer vom Ansatz zu den Spitzen föhnen, um die Schuppenschicht zu glätten und zu schließen.
- Das Haar in Partien abteilen: Stecken Sie das obere Haar weg und beginnen Sie mit den unteren Strähnen, um Kontrolle zu gewährleisten.
Meistern Sie diese Föhn-Technik, und Sie werden feststellen, dass Ihr Haar nicht nur gesünder aussieht, sondern auch jedes weitere Styling-Produkt wesentlich effektiver wirkt.
Der Produkt-Dschungel-Mythos: Diese 3 Styling-Produkte sind alles, was Sie wirklich brauchen
Die Kosmetikindustrie möchte Sie glauben lassen, dass Sie für jeden Look ein anderes Produkt benötigen. Das Badezimmerregal quillt über, doch das Ergebnis bleibt mittelmäßig. Das Geheimnis der Profis ist nicht die Quantität, sondern die Produkt-Synergie. Anstatt zehn mittelmäßige Produkte zu besitzen, benötigen Sie nur drei, die perfekt aufeinander abgestimmt sind und die Architektur Ihres Haares unterstützen.
Die drei Grundpfeiler eines jeden Stylings sind: Ein Produkt für Struktur und Griffigkeit (z.B. Salzspray oder Texturspray), ein Produkt für Form und Volumen (z.B. Schaumfestiger oder eine leichte Paste) und ein Produkt für das Finish und die Versiegelung (z.B. ein leichtes Haaröl oder ein flexibles Haarspray). Die Kunst liegt darin, diese Produkte in der richtigen Reihenfolge und Menge aufzutragen – das sogenannte „Layering“.
Dieses Prinzip ist universell und anpassbar. Es geht darum, eine Basis zu schaffen, die Form zu definieren und das Ergebnis zu fixieren, ohne das Haar zu beschweren.

Die unterschiedlichen Texturen, wie auf dem Bild zu sehen, haben jeweils eine spezifische Aufgabe. Ein Spray bereitet vor, eine Creme formt, und ein Öl versiegelt. Indem Sie lernen, diese Texturen strategisch zu kombinieren, anstatt sie willkürlich zu verwenden, erlangen Sie die volle Kontrolle über Ihren Look.
Fallstudie: Das 3-Produkt-System der Brooklyn Soap Company
Die Brooklyn Soap Company demonstriert eindrucksvoll die Macht der Reduktion. Ihr System für einen modernen, texturierten Look bei kurzen bis mittellangen Haaren besteht aus nur drei Schritten: 1. Texture- oder Salzspray ins handtuchtrockene Haar für eine solide Grundstruktur. 2. Die Haare föhnen, um sie in Form zu bringen und ein mattes Finish zu erzielen, bevor viel Produkt ins Spiel kommt. 3. Eine Fingerspitze Matt Paste von hinten nach vorne einarbeiten. Diese Methode erzeugt einen flexiblen, natürlichen Halt, ohne das Haar zu verkleben, und zeigt, wie effektives Styling auf dem Prinzip „weniger ist mehr“ beruht.
Analysieren Sie Ihr Haar und Ihr gewünschtes Ergebnis, und wählen Sie Ihre drei „Arbeitstiere“ weise. Dies spart nicht nur Geld und Platz, sondern führt auch zu konsistent professionellen Ergebnissen.
Rund, oval oder eckig? Wie die Wahl des richtigen Scheitels Ihre Gesichtsform sofort optimiert
Der Scheitel ist das mächtigste und zugleich am meisten unterschätzte Styling-Werkzeug. Er kostet nichts, dauert Sekunden und kann die Wahrnehmung Ihrer Gesichtsform dramatisch verändern. Dies ist ein Kernelement dessen, was wir Profis Form-Harmonie nennen: die bewusste Abstimmung von Frisur und Gesichtszügen, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen. Ein falsch platzierter Scheitel kann ein Gesicht unvorteilhaft breiter oder härter wirken lassen, während der richtige Scheitel Ihre besten Züge hervorhebt.
Ein Mittelscheitel betont Symmetrie und passt hervorragend zu ovalen Gesichtern. Ein tiefer Seitenscheitel hingegen kann ein rundes Gesicht optisch strecken und ihm mehr Kontur verleihen. Bei eckigen Gesichtern kann ein leicht schräger Scheitel die harten Linien des Kiefers weicher erscheinen lassen. Es geht darum, Balance zu schaffen und gezielt optische Akzente zu setzen. Der Zick-Zack-Scheitel ist übrigens ein cleverer Trick für alle Formen, um dünnem Haar am Ansatz sofort mehr Volumen zu verleihen.
Ein weiterer, oft übersehener Aspekt ist die Gesundheit Ihrer Haare. Wenn Sie Ihren Scheitel immer an derselben Stelle tragen, kann das Haar an dieser Linie dünner werden und die Kopfhaut stärker der UV-Strahlung ausgesetzt sein. Aus diesem Grund empfehlen Friseurexperten, den Scheitel alle 3-4 Wochen zu wechseln, um die Haarfollikel zu entlasten und für eine gleichmäßigere Dichte zu sorgen.
Die folgende Tabelle gibt Ihnen eine klare Übersicht, wie Sie den perfekten Scheitel für Ihre Gesichtsform finden und stylen.
| Scheiteltyp | Gesichtsform | Wirkung | Styling-Tipp |
|---|---|---|---|
| Tiefer Seitenscheitel | Rundes Gesicht | Streckt optisch, betont Schulterlinie | Mit Volumen am Ansatz stylen |
| Mittelscheitel | Ovales Gesicht | Betont Symmetrie | Bei feinem Haar mit Trockenshampoo arbeiten |
| Zick-Zack-Scheitel | Alle Formen | Kaschiert dünnes Haar, mehr Volumen | Mit Stielkamm präzise ziehen |
| Schräger Scheitel | Eckiges Gesicht | Weicht harte Konturen auf | Leicht über dem Ohr beginnen |
Betrachten Sie Ihren Scheitel nicht als Gewohnheit, sondern als aktives Gestaltungselement. Spielen Sie mit seiner Position und beobachten Sie im Spiegel, wie sich Ihr gesamter Ausdruck verändert. Sie werden überrascht sein.
Stille Killer für Ihr Haar: Die 5 größten Fehler beim Glätten und Locken, die Sie sofort stoppen müssen
Glätteisen und Lockenstab sind fantastische Werkzeuge, um die Haar-Architektur zu transformieren. In den falschen Händen werden sie jedoch zu „stillen Killern“, die Ihr Haar langsam, aber sicher zerstören. Der größte Mythos ist, dass maximale Hitze zu besseren Ergebnissen führt. Das Gegenteil ist der Fall. Zu hohe Temperaturen „kochen“ die Proteine im Haar, was zu irreversiblem Bruch, Spliss und einem strohigen Gefühl führt. Das Prinzip lautet hier: kontrollierte Hitze.
Styling-Profis arbeiten selten mit den höchsten Temperatureinstellungen. Tatsächlich gilt laut GHD Styling-Experten 185°C als die perfekte Temperatur, um das Haar umzuformen, ohne die innere Struktur dauerhaft zu schädigen. Diese Temperatur ist heiß genug, um die Wasserstoffbrücken im Haar neu zu formen, aber kühl genug, um die Keratinstruktur intakt zu lassen. Alles darüber verbrennt das Haar nur unnötig.
Hier sind die fünf häufigsten Fehler, die Sie sofort vermeiden sollten:
- Stylen von feuchtem Haar: Das zischende Geräusch ist kein gutes Zeichen. Es ist das Geräusch von Wasser, das im Inneren des Haares kocht und es von innen heraus sprengt. Stylen Sie immer nur auf 100% trockenem Haar.
- Keinen Hitzeschutz verwenden: Das ist nicht verhandelbar. Hitzeschutzmittel bilden eine Schutzbarriere und verteilen die Hitze gleichmäßiger. Es ist die Versicherung für Ihr Haar.
- Zu langsame Bewegungen: Das Eisen an einer Stelle zu halten, „brät“ das Haar. Eine gleichmäßige, fließende Bewegung von den Wurzeln bis zu den Spitzen ist entscheidend.
- Zu dicke Strähnen: Wenn die Strähne zu dick ist, erreicht die Hitze nicht die inneren Haare, und Sie müssen mehrmals über dieselbe Partie gehen. Arbeiten Sie mit dünnen, sauberen Abteilungen.
- Schmutzige Stylinggeräte: Produktreste auf den Platten des Glätteisens brennen bei jeder Anwendung ins Haar ein und führen zu stumpfen, klebrigen Stellen. Reinigen Sie Ihre Geräte regelmäßig mit einem weichen Tuch.
Behandeln Sie Ihre Hitzestyling-Geräte mit dem Respekt eines Profis. Weniger Hitze, mehr Schutz und die richtige Technik sind der Weg zu wunderschön gestyltem Haar, das gesund und kräftig bleibt.
Perfekt gestylt vs. lässig texturiert: Welcher Haar-Stil passt wirklich zu Ihrem Leben?
Die Frage nach dem perfekten Haar-Stil geht weit über Trenddiktate hinaus. Es ist eine Frage der Authentizität. Ein hochglanzpolierter, perfekter Look mag auf dem roten Teppich fantastisch aussehen, aber ist er praktikabel für eine Mutter von zwei Kindern oder eine Frau mit einem aktiven Lebensstil? Die wichtigste Lektion, die ich meinen Kundinnen beibringe, ist: Finden Sie einen Stil, der nicht nur zu Ihrem Gesicht, sondern zu Ihrem Leben passt.
Hier unterscheiden wir zwei grundlegende Philosophien: den „polierten“ Look und den „texturierten“ Look. Der polierte Look (glatte Föhnfrisuren, glamouröse Wellen, akkurate Bobs) erfordert Präzision und oft mehr Zeit. Er signalisiert Kontrolle und Eleganz. Der texturierte Look (Beach Waves, Messy Buns, Shag Cuts) hingegen lebt von einer gewissen Lässigkeit und Ungezwungenheit. Er wirkt moderner, jünger und ist oft pflegeleichter im Alltag.
Es gibt kein „besser“ oder „schlechter“. Die Kunst besteht darin, ehrlich zu sich selbst zu sein. Wie viel Zeit sind Sie bereit, morgens zu investieren? Welchen Eindruck möchten Sie vermitteln? Ein Stil, der sich gezwungen anfühlt, wird niemals gut aussehen, egal wie perfekt er technisch umgesetzt ist. Manchmal ist der schönste Look der, der eine gewisse Imperfektion zulässt und Ihre natürliche Haarstruktur zelebriert, anstatt gegen sie zu kämpfen.
Ein entscheidender Faktor ist hierbei auch der Umgang mit Stylingprodukten, wie die Experten der Brooklyn Soap Company betonen:
Viel hilft bekanntlich nicht immer viel. Das gilt auch fürs Haarstyling. Wenn du zu viel Stylingprodukt verwendest, kann das dein Haar beschweren und stumpf aussehen lassen.
– Brooklyn Soap Company, Academy Haarstyling Guide
Dies gilt insbesondere für lässige, texturierte Looks. Sie leben von Leichtigkeit und Bewegung. Zu viel Produkt zerstört genau diesen Effekt und lässt das Haar „gemacht“ und schwer aussehen.
Der beste Haar-Stil ist der, in dem Sie sich selbstbewusst und wohl fühlen – ein Stil, der Ihre Persönlichkeit unterstreicht, anstatt sie hinter einer aufwendigen Fassade zu verstecken.
Der häufigste Styling-Fehler: Warum Ihre Frisur Ihr Make-up sabotiert (und umgekehrt)
Einer der größten Fehler, den ich bei Frauen beobachte, ist die getrennte Betrachtung von Haar und Make-up. Sie verbringen Zeit damit, eine wunderschöne Frisur und ein makelloses Make-up zu kreieren, aber am Ende wirkt das Gesamtbild unharmonisch. Das liegt daran, dass Haare und Gesicht nicht isoliert existieren. Sie bilden eine Einheit. Dieses Prinzip der Form- und Farbharmonie ist entscheidend für einen wirklich professionellen und stimmigen Look.
Die Tonality ist hier das Schlüsselwort. Haben Sie eine Haarfarbe mit kühlen Untertönen wie Aschblond oder Platin? Dann harmonieren kühle Make-up-Töne wie Rosa, Beeren oder taupefarbene Lidschatten am besten. Ein warmer, orangestichiger Bronzer würde hier einen störenden Kontrast erzeugen. Umgekehrt profitiert warmes, goldenes Braunhaar von Pfirsich-, Gold- und Erdtönen im Make-up, während kühle Grautöne es fahl wirken lassen könnten.
Aber es geht nicht nur um Farbe. Auch die Textur spielt eine Rolle. Eine hochglänzende, glatte Frisur verträgt sich wunderbar mit einem dramatischen, präzisen Make-up wie einem winged Eyeliner. Lässige, matte Beach Waves hingegen schreien geradezu nach einem natürlichen „No-Make-up“-Look mit Bronzer und getönten Lippen. Wenn die Texturen von Haar und Make-up nicht zueinander passen, entsteht eine visuelle Dissonanz, die das gesamte Erscheinungsbild stört.
Die folgende Übersicht zeigt, wie Sie die Töne Ihres Make-ups auf Ihre Haarfarbe abstimmen können, um eine perfekte Harmonie zu erzielen.
| Haarfarbe | Passende Make-up-Töne | Zu vermeiden | Styling-Tipp |
|---|---|---|---|
| Aschblond | Kühle Rosa- und Beerentöne | Warme Bronzer mit Orangestich | Silberne Highlights im Haar |
| Warmes Braun | Goldene und Pfirsichtöne | Kühle Grautöne | Warme Karamell-Reflexe |
| Schwarz | Kräftige Rot- und Violetttöne | Zu blasse Nudetöne | Hochglanz-Finish |
| Rot | Erdtöne und warmes Nude | Pinktöne | Matte Texturen |
Bevor Sie zu Pinsel oder Lockenstab greifen, treten Sie einen Schritt vom Spiegel zurück und planen Sie Ihren Look als Ganzes. Diese ganzheitliche Herangehensweise ist der wahre Unterschied zwischen „gut gemacht“ und „atemberaubend“.
Wellen, nicht Locken: Der entscheidende Technik-Unterschied für perfekte Beach Waves
Kaum ein Look ist so begehrt wie die lässigen „Beach Waves“. Sie wirken mühelos, sexy und modern. Doch die meisten Versuche zu Hause enden entweder in unschönen Knicken oder – noch schlimmer – in steifen, definierten Ringellocken. Der Grund: Es gibt einen fundamentalen technischen Unterschied zwischen dem Kreieren von Wellen und dem Kreieren von Locken. Wer diesen Unterschied nicht kennt, wird niemals das gewünschte Ergebnis erzielen.
Eine Locke entsteht, wenn eine Haarsträhne vollständig und gleichmäßig um ein heißes Werkzeug (Lockenstab oder Glätteisen) gewickelt und die Hitze über die gesamte Länge appliziert wird. Das Ergebnis ist eine federnde, runde Spirale. Eine Welle hingegen ist eine unvollständige, gestreckte Locke. Sie hat eine „S“-Form, keine „O“-Form. Das Geheimnis, um diese Form zu erzeugen, liegt in zwei Details: der Wickeltechnik und dem gezielten Auslassen von Haarpartien.
Die Profi-Technik für Wellen mit dem Glätteisen sieht so aus: Klemmen Sie eine Strähne am Ansatz ein, drehen Sie das Glätteisen um 180 Grad und ziehen Sie es dann langsam nach unten. Wichtig ist hierbei, die Spitzen (die letzten 2-3 cm) auszulassen und gerade zu lassen. Diese geraden Enden sind das Markenzeichen echter Beach Waves und verhindern den Look von altmodischen Korkenzieherlocken. Variieren Sie zudem die Drehrichtung bei jeder Strähne (eine zum Gesicht hin, die nächste vom Gesicht weg), um ein zu uniformes, unnatürliches Muster zu vermeiden.
Auch hier spielt die kontrollierte Hitze eine Rolle. Während Anfänger mit einer niedrigeren Temperatur starten sollten, empfehlen Styling-Profis 160°C für Anfänger und 185°C für Geübte, um ein langanhaltendes, aber haarschonendes Ergebnis zu erzielen. Sobald alle Wellen geformt sind, lassen Sie sie vollständig auskühlen und fahren erst dann mit den Fingern oder einem grobzinkigen Kamm hindurch, um sie aufzulockern. Ein Hauch Texturspray sorgt für das matte, „salzige“ Finish.
Hören Sie auf, Locken machen zu wollen, wenn Sie Wellen anstreben. Mit der richtigen Technik und dem Verständnis für die gewünschte Form werden Sie den mühelosen Strand-Look endlich perfektionieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Fundament ist alles: Professionelles Styling beginnt nicht mit dem Produkt, sondern mit der perfekten Föhn-Technik, die die Haar-Architektur für den ganzen Tag festlegt.
- Strategische Reduktion: Vergessen Sie überfüllte Regale. Drei synergetisch wirkende Produkte für Struktur, Form und Finish sind alles, was Sie für 99% aller Looks benötigen.
- Harmonie als Ziel: Der perfekte Look entsteht, wenn Frisur, Gesichtsform und Make-up eine Einheit bilden. Der Scheitel ist Ihr mächtigstes Werkzeug, um diese Harmonie zu steuern.
Jenseits des Pferdeschwanzes: Die Geheimnisse einer eleganten Hochsteckfrisur, die wirklich hält
Eine elegante Hochsteckfrisur ist der Inbegriff von Chic, aber für viele eine Quelle der Frustration. Nach kurzer Zeit lösen sich die ersten Strähnen, die Nadeln verrutschen und die Frisur verliert ihre Form. Das Geheimnis einer langlebigen Hochsteckfrisur liegt nicht in der Menge an Haarspray, sondern in der unsichtbaren Vorbereitung und Verankerung. Profis bauen eine innere Struktur auf, die dem Haar Halt gibt, bevor die erste Haarnadel überhaupt zum Einsatz kommt.
Der häufigste Fehler ist der Versuch, eine Hochsteckfrisur mit frisch gewaschenem, seidig-glattem Haar zu stecken. Das ist zum Scheitern verurteilt. Das Haar hat keinen „Grip“, die Nadeln finden keinen Halt. Der erste Schritt ist daher immer, dem Haar eine griffige Textur zu verleihen. Trockenshampoo oder Volumenpuder am Ansatz sind hier die Helden. Wie der Experte Armin Morbach über Volumenpuder sagt:
Es verleiht dem Haar Grip, macht eine matte Struktur und gibt tolles Volumen.
– Armin Morbach, Schwarzkopf Haarexperte über Volumenpuder
Diese griffige Basis ist das Fundament. Ein weiterer Profi-Trick ist das Schaffen von unsichtbaren „Ankern“. Bevor Sie das Haar zu einem Dutt formen, können Sie an der Basis kleine, feste Mini-Zöpfe flechten oder Haarpartien toupieren. Diese texturierten Bereiche dienen den Haarnadeln als stabiles Gerüst. Die Nadeln werden dann nicht einfach nur hineingesteckt, sondern nach der „Pin-Lock-Technik“ verwebt: Führen Sie die Nadel zuerst gegen die Kopfhaut und weben Sie sie dann zurück in den Dutt. So verhaken sich Nadel und Haar gegenseitig.
Mit diesen Prinzipien der Vorbereitung, Texturierung und Verankerung wird Ihre nächste Hochsteckfrisur nicht nur elegant aussehen, sondern auch den ganzen Tag und die ganze Nacht halten. Beginnen Sie noch heute damit, diese Profi-Methoden anzuwenden, und entdecken Sie die volle Bandbreite an eleganten Styles, die weit über einen einfachen Pferdeschwanz hinausgehen.